Auf die Geschichte und die Politik gehe ich jetzt nicht ein, das würde hier den Rahmen sprengen. Wen das interessiert dem empfehle ich Wikipedia;-).
Guadeloupe ist bekannt für das Zuckerrohr, dass dort angebaut wird und aus welchem u.a. Rum gemacht wird. Natürlich wird dort Gemüse und leckeres Obst angebaut aber der Großteil der Nahrungsmittel, sowie Autos, Baustoffe und so ziemlich alles, was man zum Leben braucht wird zumeist aus Europa importiert. Daher sind die Preise für Lebensmittelt, Elektronik und Co. dort oft um einiges teurer als bei uns.
Die beste Zeit um die Insel zu besuchen ist von September bis April. Im Sommer besteht die Gefahr von Hurricanes und starken Gewittern. Das hört sich schlimmer an als es ist - Kühe oder Häuser fliegen dort nicht durch die Gegend - aber es kann schon mal ungemütlich werden. Das Klima ist suptropisch, d.h. hohe Luftfeuchtigkeit. Es kann immer mal wieder vorkommen, dass es plötzlich anfängt zu regnen, 2-3 Minuten, und dann ist es auch schon vorbei. Nur Touristen stehen dann am Strand auf und stellen sich unter;) Die Jahres-Maximal-Temperatur ist ca. 35 Grad, die Minimal 19 Grad.
Die Küche von Guadeloupe ist die kreolische. Als Vorspeise oder als Snack zwischendurch gibt es in so ziemlich jedem Restaurant
Accras. Es sind kleine, frittierte Bällchen aus Fischmehl, Ingwer, Zwiebeln und kreolischen Gewürzen und dazu gibt es eine
Sauce Chien, eine Art Dip, der etwas schärfer ist. Diese Spezialität solltet ihr unbedingt mal probieren, super lecker!
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Accras | |
Es gibt überall unzählige Restaurants jeden Standards. Kleine Baracken in denen man Grillhähnchen kaufen kann und auch internationale Restaurants. Ich würde mich einfach mal durchprobieren. Frischer Fisch ist natürlich auf jeder Tageskarte, außerdem gibt es dort auch oft "Curry von der Ziege". - Ich habs mal probiert und mein Geschmack war es nicht, zu "zieckig" ;-). Als Beilage gibt es entweder Reis oder Kochbananen. Wer sie nicht kennt, sie schmecken wie eine Mischung aus Bananen und Kartoffeln, lassen sich auch so verarbeiten, also gebraten oder gekocht, oder als Püree. Ich finde sie herrlich zu Fisch!
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frischer Fisch |
Fast jedes Restaurant hat einen eigenen "Punch de maison", eine Art Hausaperitif der aber natürlich mit Rum angesetzt ist. Oft ist frischer Maracuja (auf französisch sprich Marakudschja) drin und es sieht etwas seltsam aus...schmeckt aber gut!
An Straßenkreuzungen oder an Bushaltestellen stehen oft Bauern oder Privatpersonen die ihr Obst verkaufen, riesige Wassermelonen, Mangos, Ananas usw. Scheut euch nicht, die schmecken nämlich oft am Besten! Außerdem wird euch vielleicht auffallen, dass es irgendwie immer nach verbranntem Hähnchen riecht. Am Straßenrand oder in Hinterhöfen stehen oft kleine "Grillhäusschen" in denen stundenlang Hähnchen gegrillt werden. Wenn man früh morgens unterwegs ist sieht man viele schon darin herumwerkeln, damit es für die Mittagszeit fertig ist. Ich kann euch nicht genau sagen, wie und was die da machen, ich denke es ist eine Art Räucherofen. Schmecken tut es aber super lecker!
Am Strand oder an Touristenpunkten findet ihr des Öfteren alte Omis die dort mit einer Holztrommel sitzen. Man denkt zuerst es ist eine alte Waschtrommel, aber die verkaufen dort Kokosnussmilch, Kokoseis oder Kokoswasser.
Ansonsten findet ihr in den Supermärkten alles, was euer Herz begehrt.
In der Hauptstadt Point à Pitre (dort ist auch der Flughafen) ist ein Freiluftmarkt am Hafen. Dort werden Türme von Gewürzen und Kräutern aufgebaut und angeboten. Frischer Fisch, Gemüse, Früchte und sonstige handgemachte Souvenirs könnt ihr dort auch erwerben.
Wer so ein Kokos-Fan wie ich ist, wird das Eis dort lieben - es gibt überall massenweise Kokoseis und es schmeckt immer frisch und leckaaaaa!
Vor allem die Naturliebhaber werden in Guadeloupe auf ihre Kosten kommen. Die Insel wird auch die Insel der schönen Gewässer genannt, denn überall schießen die Wasserfälle aus den Bergen. Ich versuche euch mal einen kleinen Überblick über die Sehenswürdigkeiten und die schönsten Ausflugsziele zu geben:
La Souffrière - Der Vulkan![]() |
Auf dem Gipfel des Souffrière |
Diesen Vulkan der Insel sieht man fast von jedem Punk, bzw. nicht. Denn meist ist er unter den Wolken verdeckt. Er ist 1467m hoch und noch aktiv. Es gibt einen Weg dort hoch, aber man sollte etwas fitter auf den Beinen sein und unbedingt festes Schuhwerk anhaben. Außerdem eine kleine Jacke oder einen Pullover, denn da oben kann es mal kühl sein und ziehen. Der Weg dorthin ist recht naturbelassen, man geht vorbei an scharfen Felsen und riesigen Farnen. Oben angekommen denkt man kurz, man ist auf dem Mond gelandet. Kleine und größere Krater, rauchende Erdspalten und ein nicht so angenehmer Schwegelduft liegt in der Luft.
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Schwefelgase kommen aus Erdlöchern |
Am Fuße des Vulkans (ausgeschildert) liegt ein toller Wasserfall, den ihr in 30min erreicht. Ihr müsst euch an einem Seil einen steilen Felsen hochziehen und dann seid ihr da. Außerdem, nahe des Parkplatzes, gibt es heiße Quellen, in denen man sich nach dem Fußmarsch entspannen kann.
Chûtes du Carbet - WasserfälleDiese Wasserfälle sind die einzigen Wasserfälle für deren Besuch man Eintritt bezahlen muss und bei denen der Weg teils befestigt ist. Sie liegen im Nationalpark von Guadeloupe. Ansonsten kann man auf der Insel froh sein, wenn irgendwo ein handgemaltes Schild mit dem Hinweis auf einen Wasserfall steht.
Der Eintritt kostet ganze 2 Euro pro Person. Man sollte sich einen ganzen Tag vornehmen, wenn man bis zum letzten (oder ersten? Darüber wird bei uns immer gestritten) von 3 Wasserfällen ankommen und auch wieder im Hellen zurück sein will. Ich kann euch nur sagen, dass ihr nach der Tour echt im Eimer seid und auch etwas fitter sein solltet. Die ersten 2 Wasserfälle sind noch relativ gut zu erreichen aber der 3te ist schon etwas heftiger. Man muss teils durch einen Bach, über hohe Wurzeln, glitschige Felsen und morsche Holzteppen gehen. Der höchte Wasserfall liegt in 110m Höhe und die Aussichten von dort und auch die Eindrücke unterwegs sind es wirklich wert!
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Im Becken kann man baden...es ist aber sooooo kalt! |
Da die meisten Wasserfälle kaum ausgezeichnet sind, schnappt euch einfach wenn ihr dort seid eine Landkarte und schaut auf dieser nach "Chutes" und fahrt dann einfach mal drauf los. Oder fragt die Einheimische, das Hotelpersonal oder eure Vermieter nach Tipps. Egal wo ihr seid, es ist immer einer in eurer Nähe!
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Der Saut D'Acomat-ein etwas kleinerer Wasserfall ca. 1h von Deshaies entfernt. |
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ein weiterer Wasserfall mittem im Wald |
Rum Destillerien und Kaffee Plantagen![]() |
Kaffee wird unter der Sonne getrocknet |
Guadeloupe ist bekannt für den guten Rum und auch Kaffee wurde früher dort angebaut. 2008 bekam die Insel die Genehmigung den Rum nach A.O.C. ( Appeltation d'Origin) zu bezeichnen, der so genannte Rhum agricole wird aus reinem Zuckerrohrsaft destilliert. Es gibt einige Rum Destillerien z.T. auch mit Museum. Ich kenne leider nicht alle Namen, aber wenn ihr im Straßenverkehr unterwegs seid oder nach Flyern Ausschau haltet, wird euch die Werbung dafür in die Augen springen. Man kann dort eine Führung buchen und natürlich den Rum verkosten und kaufen. Kleiner Tipp: Im Duty free am Flughafen gibt es den gleichen Rum oft günstiger.
Auch alte Kaffeeplantagen gibt es noch ein paar,welche ebenfalls mit Museum besichtigt werden können.
Pointe des Chateaux![]() |
Ausblick vom Aussichtspunkt |
Hierbei handelt es sich um einen Aussichtspunkt am östlichsten Zipfel der Insel. Bei gutem Wetter sieht man die zu Guadeloupe gehörenden Inseln Marie-Galante und Dèsirade. Hier knallen die Wellen des Atlantik mit mächtig viel Kraft gegen die Felsen. Auch wenn ein kleiner Strand dort ist, im Wasser ist dort nie jemand - zu gefährlich. Die Felsen sind super spitz und nur mit festem Schuhwerk zu betreten. Ich weiß wovon ich rede, ich hatte beim 1. Besuch FlipFlops an und mir 3 Zehen angeschnitten. Aber das Spiel der Wellen ist toll anzusehen und man kann super Fotos machen (Nicht zu nahe ran gehen!). In 20min ist man vom Parkplatz am Gipfel. Unbedingt Sonnenschutz auftragen, die Sonne knallt dort irgendwie immer richtig heftig....
DeshaiesSprich: Däeee. ist ein kleiner Fischerort, ganz in der Nähe unseres Ferienhauses.
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Blick auf Deshaies |
Dort gibt es einige Restaurants und Bars, eine Apotheke, das Rathaus, unsere Autovermietung (Lascar), 2 kleinere Supermärkte, eine Kirche und kleine Souvenirshops. Und die Mittagspause von 12 bis 3. Morgens könnt ihr wenn ihr Glück habt frisches Obst und oft auch frischen Fisch dort am Pier kaufen. Abends sitzt man dort schön in den Restaurants am Wasser.
FriedhöfeAlle Friedhöfe auf der Insel (und ich glaube allgemein in der Karibik) liegen etwas erhöht und mit Blick auf das Meer. Die Friedhöfe sind sehenswert, so blöd sich das anhört. Viele Gräber sind schön verziert, manche auch nur ganz einfach mit ganz vielen Muscheln abgegrenzt. Der bekannteste ist der Morne a l'eau. Er ist sehr groß und die Gräber bzw. Grabkammern sind alle in schwarz und weiß gekachelt.
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Muschelgräber |
Strände Ich kann euch nicht alle tollen Strände aufzählen, denn es gibt eigentlich keinen, der nicht schön ist. Unser "Hausstrand" der
Plage de la Perle (Perlenstrand) ist mein persönlicher Liebling. Nicht groß und sehr ruhig. Wenn wir dort morgens laufen gehen ist man oftmals allein. Höchstens 1-2 Einheimische die dort baden oder mit ihren Hunden spazieren gehen.1 Restaurant ist auch dort, bei dem es immer frischen Fisch und leckere Accras gibt! Auch sonst ist der Strand wenig besucht und daher unser Favourit.
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Der Perlenstrand |
Wahrscheinlich, weil der bekanntere Strand
La Grande Anse direkt nebenan ist. Dieser ist um einiges größer und vor allem am Wochenende, gut besucht. Dort gibt es auch einige - immer mal wieder wechselnde - Restaurants und Bars.
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La Grande Anse von einem Aussichtspunkt |
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Am Grande Anse |
Wer auf Postkarten-Karibik Strände aus ist, wird in
St. Anne glücklich. Dort ist ein künstlich angelegter weißer Strand, etwas klein und immer sehr gut besucht. Das Wasser ist immer warm und man hat keinen Wellengang, man kommt sich so vor, als säße man in einem Plantsch-Becken! Wir konnten auch einmal beobachten, dass dort eine Schulklasse Schwimmunterricht bekam. Zum Fotos machen ist es aber super und macht was daher;)
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Schwimmunterricht in St. Anne |
Ansonsten gibt es unzählige tolle Strände, die man entdeckt, wenn man mit dem Auto über die Insel fährt. Einfach den persönlichen Traumstrand entdecken:)
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Sonnenuntergang am Stand |
Parc des Mamelles und Jardin BotaniqueDer
Jardin Botanique liegt in Deshaies. Man zahlt viel Geld um dann Bäume und Pflanzen anzuschauen. Die Botaniker werden jetzt die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Natürlich sieht man dort eine wahnsinnige Vielfalt an Bäumen, Blumen und Sträuchern. Auch kann man kleine Papageie füttern und große, arme Papageie sitzen in ihrem kleinen Gehege herum. Einen Koi-Teich gibt es noch und ein Restaurant. Ich finde nicht, dass sich ein Besuch lohnt, außer man ist ein totaler Blumen / Botanik Fan. Man sieht auf der Insel auch so genug von der tollen Flora und Fauna.
Der
Parc des Mamelles. Hmm weiß nicht so recht ob ich ihn empfehlen soll. Zum einen ist es super cool: Man läuft über Holzbretter und Hängebrücken durch den Regenwald. Klettert herum und hat schöne Ausblicke auf das Meer.
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Auf einer Hängebrücke |
Jetzt kommt das ABER: Am Ende ist ein kleiner Zoo. Ein Panther, ein Gepard und ein Puma liegen total apathisch in kleinen Gehegen, verschiedene Affenarten und Leguane und Schildkröten wurden zusammen gefercht. Mir geht so etwas nicht in den Kopf, dass man auf einer Insel, die durch ihre Natur allein schon so fasziniert noch diese fremden Tiere aus anderen Ländern ausstellen muss. Ich war danach so traurig und gefrustet, dass gerade der ganze Tag hinüber war. Ich unterstütze grundsätzlich keine Zoos oder Zirkusse in denen Tier gehalten werden mit meinem Geld, weswegen ich euch auch hier nicht empfehle ihn zu besuchen. Ich wollte es nur nicht unerwähnt lassen. Genau gegenüber vom Parc des Mamelles ist ein richtiger Kletterparcours, wie man ihn von hier kennt, nur durch den Regenwald. Ich denke, dort ist es sicherlich schöner! (leider war es bei uns schon zu spät diesen zu testen).
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ein wunderschönes Tier - leider nicht da, wo es hingehört... |
Ausflüge auf Nachbarinseln![]() |
Les Saintes |
Wie oben schon erwähnt gehören zu Guadeloupe einige weitere, kleine Inseln. Mit Schiffen oder mit kleinen Flugzeugen kann man dorthin gelangen. Ich war bisher erst auf einer Nachbarinsel: Les Saintes. Die Überfahrt mit dem Schiffchen ab Trois-Rivière hat ca. 1 Stunde gedauert. Die Insel ist ca. 13km² groß und hat ca. 2800 Einwohner:) Wir haben uns dort kleine Motorradroller gemietet und waren in ca. 1 Stunde einmal quer über die Insel. Schaut euch bei google oderso mal ein Luftbild von der Insel an. Ich finde sie wunderschön, könnte direkt aus dem Fluch der Karibik stammen. Man legt direkt in der Stadt"Bourg de Terre de Haut" an und kann fußläufig eigentlich alles erreichen. Macht nur mit dem Roller mehr Spaß:) Die Verleiher seht ihr am Hafen auch sofort, dort ist es auch unter den Einheimischen üblich, sich mit dem Roller fortzubewegen.
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Rathaus auf Les Saintes |
Das Highlight der Insel ist sicherlich der Fort Napoléon. Früher eine Festung ist jetzt ein Museum darin. Außerdem hat man von dort eine wunderschöne Sicht auf die Insel und die Bucht.
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Am Hafen |
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Wir haben noch verschiedene Strände angefahren. Wenn man Glück hat und allein ist, kann man viele, große Leguane dort entdecken. Wir sind dort über Nacht geblieben in einem wirklich entzückendem Hotel, dem "
Les Petits Saintes". Sehr schöne Zimmer, vom Hotelpool hat man eine tolle Aussicht auf die Bucht und den Sonnenaufgang und das Essen dort war einfach klasse!
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Das kleine, süße Hotel |
Ansonsten kann ich leider noch von keiner anderen Nachbarinsel live berichten. Sobald ich mal auf einer anderen Insel war, werde ich das hier ergänzen.
SonstigesRund um Guadeloupe kann man hervorragend
Schnorcheln. In Deshaies und vielen anderen kleinen Küstenorten gibt es organisierte Bootstouren die Schnorcheltouren an die Riffe anbieten. Im Wasser wimmelt es nur so von tollen, bunten Fischarten. Auch
Wal-watching- Touren werden in Guadeloupe angeboten. Das ist bei uns ein ewiges Streithema. Ich liebe diese Tiere aber unsere Männer streiten wehement ab, dass dort welche zu sehen sind. Ich habe mich bei einigen Einheimischen erkundigt und so einige Reiseberichte durchgelesen und kann absolut sicher verkündigen, dass man dort Wale, Delfine und manchmal sogar Haie sehen kann. (Ich denke, die behaupten das nur, damit sie die Tour nicht machen müssen). Irgendwann werde ich das aber defitnitiv mal in Angriff nehmen!!